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4. Nachverdichtung bestehender Quartiere

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4. Innen- und Quartiersentwicklung

1. Aufstellung eines Innenentwicklungsprogramms

Übergeordnetes wohnungspolitisches Ziel

  • Zukunftsfähige Weiterentwicklung der Bochumer Stadtteile und Quartiere als Wohnstandorte inklusive Nutzung vorhandener Potenziale zur Wohnraumschaffung

Ziel der Maßnahme

  • Das zu erarbeitende Innenentwicklungsprogramm soll Potenziale und Lösungsansätze aufzeigen, damit eine angemessene Nachverdichtung in den Bochumer Quartieren stattfinden kann.

  

  • 50 % der auf Bochumer Stadtgebiet neu geschaffenen Wohneinheiten sollen mittels Innenentwicklung, 50 % mittels Außenentwicklung entstehen. 

 

  • Innenentwicklungsprogramm und Wohnbauflächenprogramm sind zwei eigenständige Maßnahmen und müssen beide einen Teil leisten, um den ermittelten Bedarf (mittelfristig) decken zu können (vgl. Kapitel 6.6.1).

Inhalte / Instrumente

  • Das Innenentwicklungsprogramm soll die im Rahmen der Studie ‘Potenzialanalyse für Wohnraumschaffung durch Bestands- und Quartiersentwicklung’ erarbeiteten Ergebnisse in eine Handlungsstrategie überführen. In der Analyse wurde eine Fülle verschiedener Potenziale zur Neuschaffung von Wohnraum zusammengetragen: Baulücken, mindergenutzte Flächen, Potenziale für Dachgeschossausbau und/oder -aufstockung etc. Die Prüfung und weitere Bearbeitung der als geeignet anzusehenden Potenziale sowie die Implementierung möglicher ergänzender Maßnahmen zum Zwecke der Mobilisierung kann aufgrund des Umfangs nicht gleichzeitig angegangen werden. Es bedarf einer Priorisierung sowie Erstellung einer handlungsleitenden Agenda. Die Studie kann hier eingesehen werden: Studie Potenzialanalyse 

 

  • Sobald das weitere Vorgehen festgelegt wurde, können die im Rahmen der Analyse ermittelten Potenziale sukzessive verwaltungsseitig geprüft werden. Die im Rahmen des PIEP-Projektes entwickelten Steckbriefe und Klassifizierungssystematiken können dabei als Blaupause für die Prüfung dienen (vgl. Kapitel 6.6.1).

 

  • Das Innenentwicklungsprogramm soll künftig neben dem Wohnbauflächenprogramm die zweite Säule zur Deckung der ermittelten Wohnraumbedarfe bilden. Die mittels Potenzialanalyse ermittelten Flächen (Baulücken, mindergenutzte Flächen etc.) werden auf Grundlage einer weitergehenden Prüfung der Charakteristik und planungsrechtlichen Einstufung ins Innenentwicklungs- oder Wohnbauflächenprogramm (vgl. Kapitel 6.6.1) überführt. Die identifizierten Potenziale für Dachgeschossausbau und -aufstockung sind vollständig dem Innenentwicklungsprogramm zuzuordnen. Zu berücksichtigen ist in diesem Kontext, dass eine Deckung der ermittelten Bedarfszahl aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen erst in langfristiger Perspektive realistisch erscheint.

 

  • Die Maßnahme ist auch Kernbestandteil der Startermaßnahme „Innenentwicklungspotenziale analysieren und nutzen“ der Nachhaltigkeitsstrategie Bochum.

Nächste Schritte

  • Priorisierung der Potenziale und Erstellung eines Maßnahmenplans, u.a. auf Basis der gutachterlichen Einschätzung zu den Erfolgsaussichten 

 

  • Flächenpotenziale: Sukzessive Prüfung entsprechend der Priorisierung, z.B. anhand der PIEP-Systematik 

 

  • Eigentümeransprache, je nach Potenzial entweder einzelfallbezogen oder stadtweit (im Falle von Aufstockungspotenzialen z.B. über das Beratungsangebot zur Wohnraumschaffung im Dachgeschoss, siehe Kapitel 6.4.2)

Beteiligte

  • Stadt Bochum (federführend: Amt für Stadtplanung und Wohnen, weitere: Amt für Geoinformation, Liegenschaften und Kataster, Bauordnungsamt, Umwelt- und Grünflächenamt) 

3. Stadtanalyse für die Abgrenzung von Stadtteilentwicklungskonzepten

Übergeordnetes wohnungspolitisches Ziel

  • Zukunftsfähige Weiterentwicklung der Bochumer Stadtteile und Quartiere als Wohnstandorte inklusive Nutzung vorhandener Potenziale zur Wohnraumschaffung

Ziele der Maßnahme

  • Für eine Entwicklung der Bochumer Quartiere greift eine gesamtstädtische Betrachtung zu kurz. Es sollen daher für Räume mit besonderem Steuerungsbedarf Stadtteilentwicklungskonzepte erstellt werden, die Entwicklungspotenziale aufzeigen und Maßnahmen vorschlagen.

  

  • Als Grundlage für die räumliche und inhaltliche Abgrenzung künftiger Stadtteilentwicklungskonzepte analysiert die Stadtanalyse stadtweit und kleinräumig die relevantesten Themenfelder der Stadtentwicklung. Eines dieser Themenfelder bildet das Wohnen.

Inhalte / Instrumente

  • Datensätze aus den Themenfeldern der Stadtentwicklung, deren quantitative Ausprägungen auf Handlungsbedarfe hinweisen, werden verwendet, um für jede Raumeinheit Steuerungsbedarfe zu quantifizieren und Räume mit dem höchsten Bedarf zu identifizieren. 

 

  • Zusätzlich werden weitere für die Stadtentwicklung relevante statistische Kennwerte und Thematiken, anhand derer nicht rein quantitativ Handlungsbedarfe bestimmt werden können, auf kleinräumiger Ebene gesamtstädtisch abgebildet.

  

  • Die quantitativen Auswertungen und kartographischen Darstellungen werden anschließend in verwaltungsinternen Beteiligungen durch Fachwissen ergänzt und in einen gesamtstädtischen, qualitativen Kontext gesetzt.

 

  • Auf Grundlage dieser Informationen werden anschließend die Räume, in denen die größten Steuerungsbedarfe festzustellen sind, räumlich und inhaltlich abgegrenzt. Für diese Räume sollen anschließend perspektivisch Stadtteilentwicklungskonzepte erstellt werden.

Nächste Schritte

  • Finalisierung der Stadtanalyse 

 

  • Erstellung von Stadtteilentwicklungskonzepten in Räumen mit besonders hohen Steuerungsbedarfen 

Beteiligte

  • Stadt Bochum (federführend: Amt für Stadtplanung und Wohnen, weitere: Abstimmung mit verschiedenen Fachbereichen der Stadtverwaltung)

2. Stadtweites Beratungsangebot zur Wohnraumschaffung im Dachgeschoss

Übergeordnetes wohnungspolitisches Ziel

  • Zukunftsfähige Weiterentwicklung der Bochumer Stadtteile und Quartiere als Wohnstandorte inklusive Nutzung vorhandener Potenziale zur Wohnraumschaffung

Ziel der Maßnahme

  • Motivation privater Eigentümerinnen und Eigentümer, zusätzlichen Wohnraum mittels Dachgeschossausbau/-aufstockung zu schaffen.

 

  • Möglichst viele der im Rahmen der ‚Potenzialanalyse für Wohnraumschaffung durch Bestands- und Quartiersentwicklung’ identifizierten Potenziale sollen einer Entwicklung zugeführt werden.  

Inhalte / Instrumente

  • Zusätzlicher Wohnraum kann durch Dachgeschossausbau und -aufstockung geschaffen werden, ohne dass dafür die Bebauung von bislang nicht versiegelten Flächen notwendig ist. Die Stadt Bochum eröffnet privaten Eigentümerinnen und Eigentümern von bestehenden Wohnimmobilien auf Bochumer Stadtgebiet eine erste Information über die grundsätzlichen bzw. sinnvollen Möglichkeiten (planungs- und baurechtliche Möglichkeiten). Im Rahmen der Erstberatung werden die Interessenten auch zu möglichen weitergehenden Prüfbedarfen und ggf. erforderlichen fachlichen Expertisen für inhaltliche Fragen informiert.

 

  • Die Gewährung eines finanziellen Zuschusses zur Erstellung einer ersten Machbarkeitsstudie für Maßnahmen des Dachgeschossausbaus oder der -aufstockung können ein Incentive für die Wohnraumneuschaffung im Bestand bilden (s. Bsp. Aachen: “mitgeDacht”).

 

  • In Ergänzung kann auch ein Wettbewerb zu vorhandenen best practice-Beispielen in Bochum ausgelobt werden.

  

  • Hierbei sollte perspektivisch auch das Potenzial genutzt werden, welches sich mit der im Bau-Turbo des Bundes angekündigten Genehmigungsfreiheit beim Ausbau von Dachgeschossen ergibt.

Nächste Schritte

  • Weitere Schärfung der Beratungsinhalte, ggf. Erstellung eines Info-Flyers zur Beantwortung der wichtigsten Fragen

 

  • Informationskampagne der Stadt Bochum zum Beratungsangebot

Beteiligte

  • Stadt Bochum (Amt für Stadtplanung und Wohnen in enger Abstimmung mit Bauordnungsamt)

 

  • Bauvorlageberechtigte Fachleute, z.B. Architekt*innen

 

  • nach Bedarf ggf. Energieberater, Kreditinstitute

4. Handlungsfeldübergreifende Maßnahme: Zentrenkonzepte

Inhalte / Instrumente

  • Mit Blick auf die Themen Arbeiten und Einkaufen haben sich in den vergangenen Jahren tiefgreifende Veränderungen vollzogen: Im Falle von Bürojobs hat sich mit der Pandemie der Anteil der Arbeit, die außerhalb des eigentlichen Büroarbeitsplatzes geleistet wird, deutlich erhöht. Und auch der Trend zum Online-Shopping hat sich pandemiebedingt noch einmal deutlich beschleunigt. In der Konsequenz gibt es insbesondere in den städtischen Zentren leerstehende gewerbliche Flächen, deren Zukunft ungewiss ist. Um neue Perspektiven dafür zu entwickeln, wie die Zentren zukunftsfähig aufzustellen sind, befinden sich derzeit zwei Konzepte in Erarbeitung: Das Handlungskonzept ‚Zentren neu denken‘, welches alle städtischen Zentren betrachtet, sowie das Konzept ‘Neue Heimaten‘, welches konkret die zukünftige Entwicklung der Bochumer Innenstadt – auch im Kontext neuen Wohnens – in den Blick nimmt. Ein wesentliches Hemmnis bildet die Gegebenheit, dass Konversionen von Gewerbe- in Wohnimmobilien (wo planungs-/baurechtlich möglich) häufig aufwändig und damit kostenintensiv sind.

Federführung

  • Amt für Stadtplanung und Wohnen 

Zeit

  • Laufend: Handlungskonzept ‘Zentren neu denken’, geplante Veröffentlichung 2024 

 

  • Laufend: Konzept ‘Neue Heimaten’, geplante Veröffentlichung 2024 

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4. Innen- und Quartiersentwicklung: Nachverdichtung bestehender Quartiere

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